In der Novemberausgabe meines Inspirationsletters habe ich über unbewusste Glaubenssätze geschrieben und zur Erforschung derer eingeladen.

Da ich dies bei Burnout für absolut wichtig erachte, habe ich mich entschieden, die Übung im Inspirationsletter hier zu veröffentlichen und einen kompletten Blogbeitrag daraus zu machen. Et voilà, hier ist der Artikel:

Kennst du deine Glaubenssätze bereits oder weißt du vielleicht gar nicht, was Glaubenssätze sind?

Letzteres wäre im Übrigen nicht weiter verwunderlich, da wir in unserem Schul- und Bildungssystem und Elternhaus kaum etwas über die Existenz und Entstehung von Glaubenssätzen erfahren. Ich selbst habe das erste Mal von Glaubenssätzen in meiner Coachingausbildung gehört und beschäftige mich seitdem sehr intensiv damit …

Was sind nun Glaubenssätze?

Glaubenssätze sind verallgemeinerte Aussagen und Annahmen über dich selbst, über andere und die Welt, d.h. was du über dich selbst, die anderen und über die Welt so glaubst. Diese entwickeln sich in der Kindheit, d.h. in der Regel in den ersten sieben Jahren deines Lebens.

Diese Annahmen über die Welt, über dich selbst und andere werden als Realität eingestuft – zu einem „So ist es!“. Das heißt, sie werden in der Regel vom Heranwachsenden nicht mehr auf „Richtigkeit“ überprüft, sondern als „korrekt und wahr“ erlebt. Erst bei einer (Lebens-)Krise oder bei Krankheiten, also immer dann, wenn der Betroffene sich mit sich selbst auseinandersetzen darf, kommen häufig die verborgenen Glaubenssätzen zu Tage. Und das ist gut so. Denn unbewusste Glaubenssätze haben in meinem Verständnis sehr viel mit Burnout, Krisen und Krankheiten zu tun.

Woher kommen die Glaubenssätze?

Entweder hast du bestimmte Glaubenssätze von anderen übernommen (wie z.B. von deinen Eltern, Großeltern oder sonstigen Bezugspersonen) oder du hast sie dir selbst konstruiert.

Ich gebe mal ein Beispiel:
Wenn du in einem Umfeld aufwächst, indem die Botschaft ist „Du musst besser als alle anderen sein“, dann wird dich das und deine Weltsicht prägen.

Vielleicht haben dir deine Eltern so etwas gesagt wie „Die Note „2“ ist schon ganz gut, die Note „1“ ist jedoch besser.“ Oder so etwas wie „Wir hatten es nicht leicht. In der Welt zu bestehen, ist schwer. Sieh zu, dass du stets der Beste / die Beste bist. Erst dann bist du wer.“

Vielleicht kam dieses „Ich muss besser als alle anderen sein“ auch aus dir selbst heraus, weil sich deine Eltern gefühlt nicht für dich interessierten und du dir innerlich gesagt hast, dass du erst einmal etwas leisten musst, um ihre Anerkennung und Liebe zu verdienen. Im Sinne von: „Ich muss leisten, um wahrgenommen und geliebt zu werden.“

Es gibt also zwei Varianten, wie Glaubenssätze entstehen:

  • Durch Botschaften, die du tatsächlich von Dritten gehört hast.
  • Durch Schlussfolgerungen, die du selbst gezogen hast.

Egal, welche Variante es ist: Du hast diesen Botschaften und inneren Folgerungen Glauben geschenkt und dein Handeln danach ausgerichtet. Du konntest gar nicht anders, denn als Kind warst du abhängig von deinen Eltern. Ohne ihre Fürsorge und Zuneigung hättest du nicht überleben können. Insofern blieb dir gar nichts anderes übrig, als dich anzupassen.

Dein Anpassen und Befolgen der Glaubenssätze waren somit lebensnotwendig!

Ich betone das so explizit, weil ich es immer wieder erlebe, dass Menschen, die ich begleite, ihre Glaubenssätze oft weghaben wollen bzw. diese verteufeln. Der Glaubenssatz wird dann zu etwas Bösem. Etwas, das man nicht haben will.

Mein Ansatz ist eher: Hey, schau doch mal, wofür der alte Glaubenssatz gut war.

  • Was hattest du davon, das zu glauben?
  • Wobei hat dir der Glaubenssatz geholfen?

Ich bin nämlich der Meinung, dass Glaubenssätze erst transformiert werden können, wenn du sie wertschätzt und annimmst (wie deinen Burnout auch). Denn Glaubenssätze wollen zuerst einmal gesehen und wertgeschätzt werden, bevor sie gehen bzw. sich wandeln können.

Nun zu dir: Was glaubst du so?

Ich lade dich jetzt ein, folgende Sätze zu vervollständigen:

Ich glaube, …

– ich bin …
– mir ist wichtig …
– ich muss …
– die anderen wollen …
– die anderen mögen …
– die anderen sind …
– dass die Welt …
– dass mein Dasein …
– dass der übergeordnete Sinn …

Alles klar? Dann los …

Wenn du die Sätze hier für dich vervollständigt hast, dann überprüfe, ob es einen Glaubenssatz gibt, der dich heute als Erwachsener blockiert. Denn unbewusste Glaubenssätze unterbinden den gesunden Lebensfluss und halten dich davon ab, in deine volle Größe, dein Potenzial zu gehen bzw. gesund zu sein.

Vielleicht kennst du dich bereits auch so gut, dass dir deine Glaubenssätze, die dich blockieren, bewusst sind. Wunderbar, dann schreibe sie jetzt auf.

Und nun bitte ich dich, wie oben beschrieben, folgendes zu beantworten:

  • Was hattest du davon, das zu glauben?
  • Wobei hat dir der Glaubenssatz geholfen?

Schreibe deine Antworten nun auf … Spüre nach, wie sich die Antworten anfühlen. Kannst du spüren, wie wichtig diese Sätze für dich waren? Wobei sie dir geholfen haben?

Falls du Schwierigkeiten beim Herausfinden deiner unbewussten Glaubenssätze hast, habe ich hier einige mögliche Glaubenssätze für dich, die so oder in ähnlicher Form auf dich passen könnten:

  • Ich darf keine Fehler machen
  • Ich darf niemanden vertrauen
  • Ich darf nicht glücklich sein
  • Ich darf nicht sein
  • Ich darf nicht NEIN sagen
  • Ich muss liebenswürdig sein
  • Ich muss mich beeilen
  • Ich muss schnell sein
  • Ich muss mich anstrengen
  • Ich muss alles alleine machen
  • Ich muss stark sein
  • Ich kann nichts
  • etc.

Trifft von diesen Glaubenssätzen etwas auf dich zu? Wunderbar. Dann beantworte auch hier wieder die beiden Fragen:

  • Was hattest du davon, das zu glauben?
  • Wobei hat dir der Glaubenssatz geholfen?

Die Transaktionsanalyse (Modell zur menschlichen Persönlichkeitsstruktur nach Eric Berne) arbeitet mit diesen 5 Antreibern hier, hinter denen sich die oben genannten Glaubenssätze verbergen:

  • Sei stark!
  • Sei perfekt!
  • Mach es allen recht!
  • Beeil dich!
  • Streng dich an!

Ich mag diese Liste noch mit zwei folgenden ergänzen:

  • Sei vorsichtig!
  • Ich kann nicht!

Das Enneagramm (Model mit 9 Persönlichkeitstypen) beleuchtet folgende Glaubenssätze:

  • Ich darf keine Fehler machen
  • Ich darf keine eigenen Bedürfnisse haben
  • Ich darf keine eigenen Gefühle und keinen eigenen Willen haben
  • Ich darf nicht zu perfekt oder glücklich sein
  • Ich darf mir nicht alles zu einfach machen
  • Ich darf mir nicht zu viel auf mich einbilden
  • Ich darf mich nicht auf andere verlassen
  • Ich darf niemanden trauen und darf niemanden Gefühle zeigen
  • Ich darf nicht immer meinen Kopf durchsetzen

Findest du dich wieder? Und auch hier:

  • Was hattest du davon, das zu glauben?
  • Wobei hat dir der Glaubenssatz geholfen?

Vielleicht erkennst du dich in einigen Antreibern und Glaubenssätzen wieder, hast jedoch Schwierigkeiten beim Beantworten meiner zwei Fragen und fragst dich, wozu das alles überhaupt gut sein soll.

Nun, ich persönlich bin der Meinung, dass unbewusste Glaubenssätze sowie unbewusste innere Antreiber zu Burnout führen können. Denn du bist ein Getriebener / eine Getriebene deiner eigenen Gedanken– und Gefühlswelt.

Ich habe mich über die Jahre intensiv mit Persönlichkeitsmodellen auseinandergesetzt und lasse sie dann auch gerne wieder los, da dies lediglich Konzepte und Modelle sind und Menschen in meinem Verständnis einfach zu vielschichtig sind, um eingeordnet zu werden. Zudem kann es passieren, dass Menschen, die sehr „verkopft“ sind (und das trifft häufig bei Burnout zu) „Gefahr laufen“, sich mit einem Persönlichkeitstypus zu identifizieren. Recht häufig sogar mit „Fehldiagnosen“ und daraus wird dann ein „So ist es!“ – obwohl Außenstehende sofort erkennen, dass es „so definitiv nicht ist“.

Nichtsdestotrotz haben mir die Modelle / Typologien am Anfang geholfen, mich mit den Themen Antreibern und Glaubenssätzen auseinanderzusetzen. Heute höre und erkenne ich sie, wenn ich sie denke. Meine Bewusstheit darüber trägt dazu bei, dass ich den Glaubenssätzen und Antreibern nicht mehr blind folge. Ich bin somit nicht mehr getrieben, sondern habe in meinem Handeln Wahlmöglichkeiten. Ich kann mich nun entscheiden, ob ich jenen bewusst folgen möchte oder nicht.

Das ist ein ganz großes Geschenk, da es mein Stresslevel enorm reduziert. Zudem überprüfe ich damit automatisch die oben genannte Realität – dieses „So ist es!“ und weiß in dem Moment: So ist es nicht! Es kann auch anders sein – und entscheide mich dann für eine andere Betrachtungsweise hinsichtlich der Welt, anderen Menschen und meiner Person. Und ich sage dir: Das entspannt mich sofort.

Probiere es einfach mal aus.

Wenn du Schwierigkeiten mit dem Erforschen deiner Glaubenssätze und Antreibern hast, kann ich dich gerne darin begleiten. Und ja, das kostet etwas. Sprich mich einfach darauf an – wir finden zusammen eine Lösung: Kontakt

Vielleicht sagst du dir jetzt: Nee, da mache ich doch lieber einen Test im Internet. Das kannst du gerne machen. An dieser Stelle mag ich dir kurz sagen, dass beim Test sehr wahrscheinlich ein nicht ganz richtiges Ergebnis angezeigt wird, da wir Menschen alle „blinde Flecken“ haben, die wir selbst nicht sehen können und du höchstwahrscheinlich im Test Antworten anklickst, wie du lieber sein möchtest, anstatt wie du bist.

Und um diese „blinden Flecken“ geht es ja. Es geht ums Unbewusste. Etwas, das dir derzeit (noch) nicht bewusst ist – in Begleitung jedoch in Erscheinung treten darf. Und genau dafür braucht es ein Gegenüber. Es macht also tatsächlich Sinn, ruhig mal ein wenig Geld in die Hand zu nehmen, wenn für dich dadurch nach monatelangem Ausbrennen die Dinge endlich mal klarer werden und du innerlich entspannen darfst. Warum also noch länger warten?

So habe ich das zumindest gemacht. Du wirst deinen Weg gehen – auf deine Art. Wenn ich dich unterstützen kann, melde dich gerne bei mir. Hier ist mein Kontakt.

Wie ich genau arbeite findest du auf meiner Webseite: Wibke Regenberg

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