Ich habe mich neulich mit einer Journalistin über das Thema Selbstliebe unterhalten. Es ging um einen Artikel, den sie dazu schreiben wollte, so dass sie mir diesbezüglich ein paar Fragen gestellt hat – was mich wiederum zu diesem Blogartikel inspiriert hat.

Denn auf das Thema Selbstliebe treffe ich immer wieder: In jedem Coaching, in jedem Seminar, was ich halte, liegen die Themen Selbstfürsorge und Selbstliebe in meiner Wahrnehmung „unten drunter“. Denn wer sich selbst nicht liebt und nicht Selbstfürsorge betreibt, brennt sehr wahrscheinlich aus – oder hat zumindest einen hohen „selbstzerstörerischen Anteil“ in sich, was sich auf Dauer in einem sehr ungesunden Lebensstil zeigt.

Doch wie kommt es eigentlich, dass manche Menschen gut mit sich selbst sind und andere nicht? Und was ist das überhaupt, diese Selbstliebe? Nun, wenn ich von Selbstliebe spreche, meine ich nicht die Selbstverliebtheit. Ich rede hier also nicht von der narzisstischen Persönlichkeitsstörung, die durch Egoismus und Selbstsüchtigkeit geprägt ist. Zwar hat ein Mensch mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung in der Tat häufig ein geringes Selbstwertgefühl, reagiert dadurch harsch auf Kritik und versucht, das mangelnde Selbstwertgefühl mit Eitelkeiten und übertriebenen Selbstbewusstsein zu überspielen. Doch wie gesagt, möchte ich hier nicht auf selbstverliebte, narzisstische Menschen eingehen, sondern beleuchte hier echte sowie gesunde Selbstliebe und Selbstfürsorge.

Ich möchte dir dazu eine Geschichte erzählen, die ich auch gerne in meine Vortrag erwähne. Es ist ein wahres Ereignis, das sich tatsächlich so zugetragen hat.

Wenn du etwas über mich gelesen hast, weißt du, dass ich vor Jahren einen Burnout hatte – mit Klinik und allem Drum und Dran. Das ist zwar schon etwas her, doch da mein Burnout tatsächlich der Wendepunkt in meinem Leben war, kann ich mich noch sehr genau an die vielen Dinge erinnern, die anschließend mit mir passierten. Ich erinnere mich deshalb so gut daran, weil ich den Neubeginn oder die Transformation nicht nur kognitiv erlebt habe, sondern emotional und körperlich am eigenen Leibe erfahren habe. So auch die Selbstliebe.

Ungefähr ein Jahr nach dem Klinikaufenthalt wachte ich morgens in meiner Wohnung in meinem Bett auf und drei Wörter schrien mich förmlich an: ICH LIEBE DICH. Ich habe mir erst einmal nichts weiter dabei gedacht. Ich war zwar etwas verwundert, woher das jetzt kommt, doch ich lies den Gedanken wieder los. Na gut. Dann eben: Ich liebe dich. Warum auch nicht. Doch auch am nächsten Morgen passierte dasselbe: ICH LIEBE DICH. Und am übernächsten Morgen: ICH LIEBE DICH. Tag für Tag. Beim Öffnen meiner Augen. ICH LIEBE DICH. Irgendwann dachte ich: „Ah, da bahnt sich eine neue Liebe an, bald wird ein neuer Mann in mein Leben treten.“ Doch es gab keinen neuen Mann in meinem Leben. Stattdessen die drei Wörter, die mich beim Aufschlagen meiner Augen laut in den Tag begrüßten: ICH LIEBE DICH. Das ging ca. drei Monate so. Jeden Morgen: ICH LIEBE DICH. Bis eines Morgens etwas anders war, da ich mit einem Mal verstand: „ICH LIEBE DICH“ ist nicht für jemanden, sondern für MICH SELBST.

In diesem Moment habe ich emotional und körperlich erfahren, dass ich geliebt werde und mich selbst lieben darf. Es war ein:

  • „Hey, du bist toll. So, wie du bist.“
  • „Du bist bereits vollkommen.“
  • „Sei wie du bist. Ich liebe dich.“
  • „Liebe dich selbst für die, die du bist.“

Das war ein ganz starkes Gefühl. Damals wie heute. Und beschert mir nach wie vor noch ein Gänsehaut-Feeling. Ich werde bedingungslos geliebt und darf mich selbst lieben. Für die, die ich bin.

Ich konnte mir viele Jahre nicht wirklich erklären, woher dieses ICH LIEBE DICH kam. Es kam nicht aus mir heraus, ich hatte eher den Eindruck, dass ich damals einen Zugang (vielleicht vom Meditieren?) zum „großen Ganzen“ bekam und mir dieses „große Ganze“ sehr sehr laut die Worte zurief, damit ich sie endlich mal höre. Ich tat es.

Heute weiß ich, dass ich letztendlich nur „offen“ war und „medial empfangen“ habe.

Ich schätze mal, dass das „große Ganze“ mir seit Beginn meines Lebens ein ICH LIEBE DICH zuruft – genauso, wie es DIR ein ICH LIEBE DICH zuruft. Kannst du es hören? Kannst du es annehmen?

Ich persönlich brauchte erst einen Burnout, um wieder „empfangen“ zu können und um die Worte wahrzunehmen. Ich brauche erst einen Burnout, um die Botschaft in mich hineinzulassen. Wie steht es um dich? Kannst du dein ICH LIEBE DICH spüren und in dich aufnehmen, so dass die Liebe deinen ganzen Körper, dein ganzes Wesen erfüllt? Du weißt es nicht? Oder denkst dir: „Und ob ich das kann!“. Wenn dir nicht klar ist, wovon ich hier überhaupt spreche, habe ich eine kleine Übung für dich.

Die Spiegel-Übung:

  • Stelle dich doch einmal vor einen Spiegel. Es reicht, wenn du dein Gesicht darin siehst.
  • Schaue dir in deine Augen. Schau hin. Das sind deine Augen. Schaue in deine Augen.
  • Sage dir laut: „Ich mag dich“, „Ich liebe dich“ (oder was immer du dir Schönes sagen möchtest)

Achte dabei auf deine Reaktionen in dir. Spüre mal, wie es ist, wenn du dir selbst in die Augen schaust. Nimm dir Zeit dafür. Blicke in dich hinein. In dein Inneres. Was sieht du? Was spürst du? Kannst du ein Gefühl wahrnehmen? Bleib mit dir in Augenkontakt. Was nimmst du wahr? Lass es zu. Alles, was da kommen mag …

Warum „Ich liebe dich“ so schwer zu sagen ist

Die meisten Menschen können auf Anhieb kein „Ich liebe dich“ formulieren, sie bekommen es einfach nicht über die Lippen. Das ist auch völlig ok. Es geht hier nicht darum, auf Biegen und Brechen etwas auszusprechen, was du nicht fühlst. Es geht mehr darum, zu spüren, was du fühlst. Und falls du nichts fühlst, fühlst du eben gerade nichts. Auch das ist absolut okay. Ich wollte mit der Übung lediglich demonstrieren, dass es im direkten Augenkontakt gar nicht so leicht ist, sich selbst etwas Nettes und Liebevolles zu sagen.

Woher kommt es, das die meisten Menschen so wenig Selbstliebe in sich tragen?

Anhand meiner persönlichen Geschichte und anhand der Erfahrungswerte als Coach kann ich sagen, dass die meisten Menschen so wenig Selbstliebe (Selbstwertgefühl, Selbstfürsorge etc.) in sich tragen, weil sie die universelle Liebe (vom „großen Ganzen“) nicht wirklich spüren bzw. kaum (mehr) Zugang dazu haben.

Häufig sind wir so getrieben, dass wir auf „Funktionsmodus“ umschalten, das heißt, um uns herum und uns selbst gar nicht mehr wahrnehmen. Wir sind getaktet, rennen von Termin zu Termin, beschäftigen uns mit Themen, die nicht wirklich etwas mit uns selbst zu tun haben. Wir sind abgelenkt von uns selbst.

Durch das viele Beschäftigsein bekommen wir zwar Lob und Anerkennung von anderen, doch das kann unseren eigenen inneren Liebesmangel nicht wirklich ersetzen. Das wird es auch nie. Und so rennen wir als Erwachsene im unbewussten Zustand immer weiter. Solange, bis unsere Selbstregulation zuschlägt und sagt: „Stop, bis hierher und nicht weiter!“ – und du dich ab diesem Punkt mit dir selbst, deinem Muster und deinen Glaubenssätzen aus der Vergangenheit auseinandersetzt.

Was hast du als Kind gehört?

Die meisten Menschen haben im Kindesalter nicht wirklich gehört, dass sie toll und liebenswert sind. So, wie sie sind. So waren Liebesbekundungen häufig mit Bedingungen geknüpft. War das bei dir auch so? Was musstest du tun, damit du geliebt wirst?

  • Gute Noten nach Hause bringen?
  • Mit im Haushalt helfen?
  • Auf die Geschwister aufpassen?
  • Dein Kinderzimmer aufräumen?
  • Ruhig und unauffällig sein?
  • Lieb und nett sein?
  • Die Entertainerin / der Entertainer sein?
  • Die Starke / der Starke sein?
  • Sportlich erfolgreich sein?

Wenn du diese Glaubenssätze im Erwachsenenalter nicht erkennst und für dich nicht auflöst, bist du in meinem Verständnis taub für die (universelle) Selbstliebe in dir. Dann bist du genau der Getriebene / die Getriebene, die sich durch Beschäftigsein (Selbst)Liebe erhofft. Wie oben schon beschrieben ist das allerdings ein Trugschluss. Ich kann dir daher wirklich ans Herz legen, dass du für dich hinguckst und diesen Kreislauf durchbrichst, indem er dir bewusst wird.

Denn du bist gut so, wie du bist. Du bist richtig. Und wichtig. Schön, dass du hier bist. Ich liebe dich.

Wahre Selbstliebe erfährst du nicht durch dein Tun, sondern durch dein Sein.

Es ist demnach kein Wunder, dass in meinem Modell der sieben Lebenssäulen die Selbstliebe das Basis-Fundament ist, auf dem alles beruht. Denn wenn du dich selbst liebst und Selbstfürsorge betreibst, wirst du automatisch alle Lebenssäulen ausbalancieren. Das ist Gesundheitsprävention und Burnoutprävention par excellence.

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