Ein Gastbeitrag von Menu Werdin

Das Thema

Es ist einige Jahre her, da schlitterte ich in eine Lebenssituation, die mich aus den Angeln hob und so viel Kraft abverlangte, dass ich mit nichts mehr in meinem Leben zurechtgekommen bin. Der Boden rutschte mir unter den Füßen weg, und schließlich landete ich im Burnout. Da saß ich in einem scheinbar unendlich tiefen Loch und kam nicht mehr heraus.

Ich möchte euch in diesem Artikel davon erzählen, wie alles anfing, wie ich voller Energie und Enthusiasmus einen Lebenstraum zu verwirklichen versuchte und warum es zu meinem Absturz kam.

Weshalb wende ich mich an euch? Ich bin Künstlerin, Malerin, und das mit jeder Faser meines Lebens. Und die Kunst hat mich tatsächlich gerettet. Ohne sie hätte ich sehr wahrscheinlich keinen Weg aus meinem Burnout gefunden. 

pastedGraphic.png

Wie alles anfing

Als Kind habe ich, wie andere auch, sehr gern gemalt, am liebsten frei nach meiner Phantasie. Nur – in der Schule gefiel dies meinem Zeichenlehrer überhaupt nicht. Er behauptete, meine Bilder wären nicht meinem Alter entsprechend, ich hätte sie unmöglich selbst malen können, sondern ich hätte sie bestimmt abgemalt. Als ich es wagte zu widersprechen, stellte er mich vor der ganzen Klasse zur Rede, sogar meine Mutter bestellte er zu sich in die Sprechstunde und bezichtigte mich der Lüge. Die Wirkung war folgenreich. Gedemütigt und eingeschüchtert verlor ich jegliches Interesse am Malen. Ich war total blockiert und hörte ganz damit auf.

Im Laufe der Jahre jedoch suchte sich meine Kreativität ein neues Wirkungsfeld. Kurz nach dem Beginn meines Studiums wechselte ich auf eine Schauspielschule und wurde Schauspielerin. Das Theaterspielen wurde zu einer wahrhaft großen Leidenschaft. Ich ging diesem Beruf zehn Jahre lang nach, heiratete dann und bekam einen Sohn. Ich erzählte ihm sehr gerne Märchen und kleine Geschichten, und schließlich fing ich an, selbst Kinderbücher zu schreiben. Es folgten Romane, Sachbücher und Lyrik. Ich hatte auch Glück und fand Verlage, die einige meiner Bücher veröffentlichten.

In dieser für mich sehr kreativen Zeit kauften mein Mann und ich uns ein romantisch-idyllisches Mühlenanwesen, umgeben von Wald und Wiesen. Dies – so war unser Traum – sollte unser neues Zuhause sein.

Zunächst schien alles perfekt. Doch es stellte sich ziemlich bald heraus – wir hatten uns gründlichst überschätzt. Die Renovierungsarbeiten an unserem Haus wuchsen uns über den Kopf, verschlangen Unsummen an Geld und kosteten uns alle Kraft. Zudem hatten wir auch einen eigenen Verlag gegründet, da wir meine Bücher selbst vermarkten und vertreiben wollten. Die Verlagsarbeit an den eigenen Büchern begeisterte uns sehr, aber auch sie forderte natürlich unsere ganze Aufmerksamkeit. 

Dann geriet die Verlagsbranche in Schwierigkeiten, die auch an uns nicht spurlos vorübergingen. Ganz im Gegenteil – die Folgen waren dramatisch. Wir verloren nicht nur Verlag und Arbeit, sondern auch unser Haus – kurz, unsere ganze Existenz, von unseren Träumen und Hoffnungen ganz zu schweigen. Und ich stürzte ins Bodenlose – ein kompletter Zusammenbruch. Das Gefüge des Alltags brach auseinander, und ich verfiel in Schweigen, konnte weder sprechen noch gehen, geriet in innere und äußere Isolation. Burnout. Wochen, Monate dauerte das.

Doch dann geschah etwas sehr Bemerkenswertes

Eines Tages, als ich so dasaß, unfähig irgendetwas zu tun, tauchte plötzlich eine intensive Farbenflut vor meinem inneren Auge auf. Sie war bunt und hell und durchflutete mein Bewusstsein. Ich sah wunderschöne Bilder, ohne zu träumen. Diese Farben sah ich nun Tag für Tag, ich wollte sie festhalten und griff nach Buntstiften, um sie zu malen. Und dann malte ich, malte und malte … Die kreative Kraft, die in frühen Kindheitsjahren so abrupt abgeschnitten worden war, war mit einem Mal in aller Intensität zu mir zurückgekehrt. Sie half mir nicht nur, meinen Burnout zu überwinden und wieder gesund zu werden, sondern durch sie fand ich auch einen neuen Weg in meinem Leben.

Denn bald drängte sich mir der brennende Wunsch auf, die Techniken der Malerei von Grund auf zu lernen und ein Kunststudium anzufangen, um professionell mit Pinsel und Farbe umgehen zu können. 

Das wirklich Großartige an dieser Sache aber war, dass meine verwundete Seele sich selbst damit gerettet hat und mich aus einer ausweglosen Situation mit neuem Leben erfüllte.

pastedGraphic_1.png

Ein wunderbarer Weg zu inneren Ruhe

Schon bald stellte ich fest, dass die wiedergewonnene Kraft meiner Seele, die sich auf die Bilder übertrug, auch andere Menschen erreichte. Denn das Erstaunliche war ja – ich malte keine düsteren, depressiven oder destruktiven Bilder aus meinem Burnout heraus, sondern genau das Gegenteil: Bilder voller Harmonie und Frieden, mit einer besonderen Ausstrahlung und einer stillen, aus der Tiefe des Inneren kommenden Kraft.

Ich höre immer wieder von Menschen, die meine Bilder betrachten, wie sehr sie von ihnen berührt werden. Sie sitzen oft lange vor ihnen, schauen sie an und spüren, wie sie dabei innerlich ganz ruhig und glücklich werden. Manche fangen an, aus ihrem Leben zu erzählen, und es ist für sie wie ein Zurückfinden zu sich selbst.

Ich möchte euch gerne meine Bilder als einen ganz besonderen Ort vorstellen – ein Ort, an dem ihr Entspannung, innere Ruhe und Einkehr bei euch selbst finden könnt. Ich habe hierfür einige ganz besondere Bilder für euch ausgesucht und auf meine Website gestellt. Ich würde mich über eine Resonanz freuen, wenn ihr sie dort anschaut. Mögen euch meine Bilder auch Ruhe und inneren Frieden bringen!

Alles Liebe
Eure Menu

Kontakt:
Menu Werdin
kontakt@menuwerdin.de
www.menuwerdin.de


ANMERKUNG VON WIBKE (im Oktober 2022)

Liebe Menu,

ich habe neulich erfahren, dass du deine Reise in die Anderswelt angetreten hast, was mich im ersten Moment sehr traurig gemacht hat. Und im zweiten Moment bin ich mit dir und dir so unendlich dankbar, dass du dich vor Jahren mal bei mir gemeldet hast. DANKE von Herzen. Für unseren Kontakt, diesen Gastbeitrag und vor allem für dieses wunderbare Bild, das zu mir wollte. Es hängt hier: Mein höheres Selbst schaut mich an – ist mit mir,  jederzeit. Teilnehmer sehen es, wenn ich online arbeite (s. unten) und ich werde dann häufig darauf angesprochen. Dann erzähle ich von dir. Wie du zu mir gefunden hast, mich gefragt hast, ob du ein Portrait von mir für eine Ausstellung malen kannst und wie das Bild dann zu mir wollte. Ich danke dir sehr. Du hast mir wirklich ein großes Geschenk gemacht. DANKE. Dir alles Liebe und Licht für deine Reise. Wir sehen uns und sind verbunden.

Jetzt zum Inspirationsletter anmelden: