Seit deinem Burnout ist nichts mehr wie es war? Du hast dich verändert, dein Umfeld hat sich verändert und du kommst dir vor, als ob du vor lauter neuen Türen stehst, die von dir geöffnet werden wollen? Doch was mag dahinter wohl sein?

Bereitet dir Neues und Unbekanntes Unwohlsein und hast du Angst davor? Möchtest du lieber, dass alles so wie immer bleibt? Gleichzeitig spürst du die Sehnsucht nach etwas Neuem, nach Wachstum und etwas ganz Anderem, weil du ganz genau weißt, dass etwas Anderes kommen muss? Kommt dir das bekannt vor?

Ich kenne das und möchte dir sagen: Du, das ist völlig normal. Diesen inneren Konflikt haben wir alle. Das geht uns allen so. Mal mehr und mal weniger. In einer Krise bzw. bei einem Burnout kollidieren diese beiden Anteile (Wunsch nach dem Alten / Beständigen und die Sehnsucht nach etwas Neuem) besonders aufeinander, werden dadurch „laut“ und hörbar.

Ein Burnout ist deine Chance für Veränderung!

Du hast mit deinem Burnout die wunderbare Möglichkeit bekommen, etwas Grundsätzliches in deinem Leben zu verändern. Ich weiß, das mag paradox klingen, wenn du gerade mitten in einem Burnout steckst und dich nach Ruhe und Stabilisierung sehnst. Diese Erholungs- und Ruhephase ist zudem mega wichtig. Das ist deine erste Tür. Geh hindurch.

Erste Tür: Stabilisierung

Wie kannst du dich gerade stabilisieren? Weißt du das? Meine Stabilisierungszeit war der fünfwöchige Klinikaufenthalt sowie kurz darauf eine fünfwöchige Reise nach Australien. Nur ich und mein Rucksack. Als Backpacker durch Australien. Das hatte ich vorher noch nie gemacht: Ganz alleine reisen. So weit weg. Ich habe es trotzdem gemacht. Denn ich hatte eh nichts mehr zu verlieren: Meine sieben Lebenssäulen waren in sich zusammengebrochen, ich brauchte dringend eine Arbeitspause und mein ganzes Umfeld brökelte mehr und mehr weg. Irgendwann stand ich da und kaufte mir das Flugticket. Einmal bis ans andere Ende der Welt und wieder zurück. Alleine. An meinem Geburtstag flog ich los.

Ich weiß noch, wie ich damals im Flugzeug saß, plötzlich aufwachte und unter mir die Westküste von Australien sah:

Das war ein sehr bewegender und emotionaler Moment. Denn ich begriff: Ich war fast da. Ich war tatsächlich nach Australien geflogen. Ich hatte mich auf den Weg gemacht. Trotz aller Angst. Nicht zu wissen, was da kommt. Ich bin einfach losgeflogen: Ins Ungewisse, Neue, Unbekannte. Allein.

Beim Reisen kam mir eine wichtige Erkenntnis: Nämlich, dass ich gar nicht alleine bin. Denn beim Reisen bist du nicht wirklich alleine. Und auch sonst nicht. Alleine sein ist unmöglich. Es sind immer Menschen da. Die Natur ist immer da.

Du kannst dich einsam machen. Das geht. Das war ich allerdings bei meiner Reise nicht. Ich war mit mir, mit der Natur und mit anderen Menschen. Ich fing an, mich selbst zu beobachten: Was entspannt mich und was nicht, was denke und fühle ich, wie gehe ich mit bestimmten Situationen um, wie und wann bin ich in Kontakt mit anderen Menschen, wie bin ich in Kontakt mit mir und der Natur? Was will ich, was will ich nicht. Fünf Wochen Zeit für mich: Zum Beobachten und Stabilisieren.

Du möchtest dich wieder stabilisieren? Hier findest du einige Ideen:

  • Klinik (stationär / ambulant)
  • Reha / Kur
  • Zuflucht bei Familie / Freunde / Bekannte (wenn Angehörige mit Burnout-Situationen umgehen können)
  • Urlaub (mit oder ohne Begleitung)

Mit meiner Erfahrung als Burnout-Coach sowie als Burnout-Erfahrene weiß ich, dass du mindestens drei Wochen für deine Erholung sowie zum Kräftetanken brauchst. Darunter geht es nicht. Zudem kann es helfen, wenn du aus deinem Alltag raus kommst. Also nicht arbeiten, keinen Haushalt machen, keine Kinder versorgen, nicht einkaufen und essen machen … nichts von alledem. Einfach mal raus und dich versorgen lassen. Erst wenn du wieder einigermaßen deine Batterien aufgeladen hast, kannst du weiter für dich hingucken und dich mit dir selbst beschäftigen.

Zweite Tür: Orientierungs- und Findungszeit

Die zweite Tür ging bei mir damals auf, als ich meine systemische Coachingausbildung absolvierte. Und was da alles für Türen aufgingen: Ich bekam wieder Kontakt zu meinem Körper, meinen Gefühlen, meinem Muster, meinen Gedanken und Glaubenssätzen. Ich bekam hier erstmals eine vage Idee, warum ich einen Burnout hatte. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die ich parallel zur Coachingausbildung machte, konnte mir auf meine Fragen nicht wirklich Antworten geben. Ich merkte, dass ich die Ursachen leichter über meinen Körper und meine Gefühle wahrnahm, weniger über kognitive Therapiegespräche. Dort „zerquatschte“ ich sie nur.

Ich wollte weniger reden, sondern mich mehr spüren und meldete mich anschließend zu einem 10-tägigen Schweige- und Meditationsretreat an. Welche eigenartigen Dinge ich dort erlebte, habe ich für den Blog „Fräulein Stressfrei“ aufgeschrieben. Du willst wissen, welche? Dann lies hier: Fräulein Stressfrei

Wie kannst du deine Orientierungs- und Findungszeit gestalten?

Ich bin der Meinung, dass es fast egal ist, womit du dich in deiner Orientierungs- und Findungszeit beschäftigst, solange du offen für das bist, was da kommen möchte. Soll heißen: Wenn du dich in der Stabilisierungszeit gut erholt hast und einigermaßen wieder in Balance bist, bist du automatisch zugänglich für Dinge, die sich für dich richtig anfühlen. Deine innere Stimme wird für dich wieder hörbar werden – und dieser brauchst du letztendlich nur zu folgen. Vielleicht beschäftigst du dich dann wieder mit etwas, woran du als Kind Spaß hattest. Oder du möchtest etwas ganz Neues ausprobieren: Eine Ausbildung, Fortbildung, eine längere Wanderung, Pilgerreise … Was auch immer es ist. Folge deiner inneren Stimme. Gehe durch diese zweite Tür.

Wenn du diese Schritte schon gegangen bist, teile dich gerne unten im Kommentar mit. Ich bin neugierig auf das, was du erlebt hast.

Wenn du Unterstützung benötigen solltest (beim Durchschreiten der Türen sowie beim Erkunden der neuen Räume), dann melde dich sehr gerne bei mir. Ich begleite dich beim Stabilisieren und Erkunden deines wahren Selbst. Entweder vor Ort in Berlin und Bayreuth oder via Skype. Das ist beides möglich.

Informationen zu mir findest du hier: Über mich.

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